E-Tickets

Die Smartphones bitte

Von Susanne Kirchner und Katharina Lehmann · 2016

Ein Mann kauft auf seinem Smartphone ein Ticket.

Elektronische Fahrscheine werden immer beliebter. Grund ist vor allem die einfache Handhabung der Apps, die das Smartphone zum digitalen Ticketschalter machen. Die Nutzer schätzen vor allem den schnellen und unkomplizierten Bezahlvorgang. Noch sind die verschiedenen Angebote aber nicht miteinander kompatibel.

Ein Wisch, ein Klick, eine Bestätigung – schon ist der Fahrschein gekauft. Und zwar ohne langes Anstehen an Fahrkartenautomat oder -schalter, ohne lästige Kleingeldsuche und ohne den Ärger über defekte Automaten. Möglich wird das mit den eTicket-Apps, die viele Bahnbetreiber und Verkehrsunternehmen heute im Programm haben – bezahlt werden die Fahrscheine per Pre-Paid-Guthaben, Paypal, Lastschrift oder Kreditkarte. Gut zehn Prozent der Deutschen kaufen ihre Flug- und Bahntickets heute mobil mit dem Smartphone. Das ergab der Mobile-Payment-2016-Report des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC), für den mehr als 1.000 Bundesbürger befragt wurden. „Die Nutzer schätzen vor allem die einfache Handhabung und jederzeit mögliche Kontoübersicht auch unterwegs“, erklären die Experten.

Dabei ist das Handy nur die konsequente Weiterentwicklung des schon Jahren bestehenden eTicket-Systems. Das funktioniert per Chipkarte, auf die ein bestimmter Betrag aufgeladen wird. Damit können Fahrgäste dann entweder den gewünschten Fahrschein bargeldlos kaufen oder sich bei Fahrantritt und -ende an einem Lesegerät ein- und auschecken und den Betrag zahlen, der für die Fahrt angefallen ist. „Obwohl die Smartphone-Ticket-Apps immer beliebter werden, wird es während der kommenden Jahre auch immer noch die Chipkarten als Alternative geben“, ist sich Daniel Ackers, Unternehmenssprecher beim eTicket-Service des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), sicher. 

Mobile Tickets auf dem Vormarsch

Doch die Zukunft gehört dem Smartphone-Fahrschein: 6000 mobile Tickets gehen allein bei der Berliner BVG jeden Tag über den virtuellen Ladentisch der App; 120.000 Kunden haben sich angemeldet, verkündet die BVG. Nicht nur die Digitalhauptstadt Berlin setzt auf die Ticket-App. Überall in der Bundesrepublik launchen die Verkehrsbetriebe Apps. Problem: Die Angebote sind meist nicht kompatibel – für jede Stadt braucht es eine eigene App. 

Eine Lücke, die bisher die Deutsche Bahn mit ihrem Angebot Touch&Travel ausfüllt. Regional- und Fernverkehr sowie die kommunalen Verkehrsbetriebe teilnehmender Regionen sind in einer App zusammengefasst. Die Fahrt von Berlin nach München – von Haustür zu Haustür – ist damit unkompliziert möglich. Doch die Bahn will die Anwendung zum Ende des Jahres einstellen – zum Leidwesen der Nutzer. 

E-Tickets: Verschiedene Angebote auf einer Plattform

An einer Ersatzlösung arbeitet der VDV zusammen mit den Verkehrsunternehmen gerade. Mit der Schnittstelle IPSI sollendie verschiedenen Apps künftig vernetzt werden. „So müssen Kunden nicht mehr sieben verschiedene Apps installieren, sondern können den Nahverkehr in allen deutschen Städten mit ihrer gewohnten App nutzen“, erklärt Ackers. Denn der Fahrschein der Zukunft werde mit dem Handy gekauft – dann aber per NFC-Technologie. Und dafür tüftelt der VDV gerade mit vielen Partnern an weltweit geltenden Standards.

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