Schienengüterverkehr

Auf die Schiene

Von Thomas Schulze · 2016

Ein Lkw auf der Autobahn; Thema: Schienengüterverkehr

Der Transport von Waren muss stärker über die Schiene erfolgen. Nur für die letzten Kilometer sind Lkw das Mittel der ersten Wahl. Der Grund: Sie erreichen auch Orte ohne direkte Zuganbindung, belasten dabei aber die Umwelt. Die Bahn dagegen ist schnell, sicher und setzt weniger klimaschädliche Gase frei.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit rund 70 Prozent Anteil an der Verkehrsleistung dominiert der Lkw auf der Straße das Güteraufkommen in Deutschland. Daran hat auch die 2005 eingeführte Lkw-Maut nichts geändert. Es folgen die Schiene mit 16 Prozent und die Binnenschifffahrt mit elf Prozent. Unter Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten ist dies alles andere als eine gute Nachricht. Denn nach Informationen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) produziert die Straße im Güterverkehr über fünf Mal so viele Klimagas­emissionen wie die Schiene. 

Verkehrsexperten, Politiker und Umweltschützer sind sich einig: Geht es um die Förderung der Nachhaltigkeit im Gütertransportverkehr, kommt man am Verkehrsträger Schiene nicht vorbei. Doch auch die Bahn muss sich kontinuierlich weiterentwickeln, um unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie steht dabei vor der Herausforderung, sowohl eine bessere Zugauslastung zu erreichen als auch gleichzeitig die gesamten Anlagen kontinuierlich zu modernisieren und noch schadstoffärmere Zugtechnik einzusetzen. 

Die Lok wird grün

Möglich wird das zum Beispiel mit modernsten E-Lokomotiven mit Brems­energierückspeisung. Hierbei werden Lokomotiven mit Drehstromtechnik ausgerüstet, die die Bewegungsenergie des Zuges beim Bremsen in Strom umwandelt und zurück in die Oberleitung einspeist. Nun sind es nicht nur elektrische Lokomotiven, die auf Deutschlands Schienen rollen. Auch Dieselloks sind nach wie vor im Einsatz. Aber auch hier werden inzwischen im Interesse der Emissionsreduzierung moderne Technologien eingesetzt. Spezielle Rußpartikelfilter sorgen dafür, dass mehr als 90 Prozent der Rußpartikel aufgefangen werden können. Durch Verbesserungen innerhalb des Motors liegen auch die Emissionen von Stickoxiden um bis zu 40 Prozent unter dem Standard früherer vergleichbarer Lokomotiven.

Flüsterleiser Güterverkehr

Die Reduzierung von Schadstoffen ist das eine – die Lärmminderung das andere. Auch hier wurden die Fahrzeuge in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt. So verhindern heute spezielle Bremsen bei Güterwaggons ein Aufrauen der Räder und reduzieren so die Rollgeräusche der Wagen erheblich. Veränderungen an der Technik sind aber nicht alles, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen. „Kombination“ heißt eine Strategie, die das Umweltbundesamt präferiert. Dabei vereint der „Kombinierte Verkehr“ – definiert als Transport von Gütern in unterschiedlichen Verkehrsträgern – die Vorzüge von Bahn und Lkw. Er nutzt einerseits die Vorteile von Bahn und Binnenschiff auf der Langstrecke und kombiniert diese mit der Feinverteilung der Güter mit dem Lkw. Das Umweltbundesamt schätzt die Verlagerungspotenziale von der Straße auf die Schiene bis zum Jahr 2025 zwischen bestimmten Regionen auf 25 bis 40 Prozent des Straßengüterverkehrsaufkommens.

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